„Refugees welcome heißt gleiche Rechte für alle“ ist der Titel einer Demo von Recht auf Stadt – Never mind the papers am 14. November in Hamburg. Wir unterstützen den Aufruf und teilen ihn gerne hier. Kommt am Samstag, 14. November, 13.30 Uhr zum Steintordamm nach Hamburg! Solidarität muss praktisch werden: Unterstützt die migrantischen Kämpfe! Bis zur vollständigen gesellschaftlichen Teilhabe! Mehr Infos gibt es auf nevermindthepapers.noblogs.org.
Archiv des Autors: reavau
Anschlag mit Botschaft
Am Wochenende haben Unbekannte in der Nähe der Notunterkunft an der Leibniz-Schule im Kreuzviertel Müllcontainer angezündet. Die Container standen an einer Außenwand der Schule, weniger als 100 Meter von der Turnhalle entfernt, in der seit einigen Wochen 125 geflüchtete Menschen untergebracht sind.
Was am Sonntag nur ein Gerücht war, wurde am Montag bestätigt. In den Brandresten wurden Spuren von Brandbeschleuniger sichergestellt. Schon am Sonntag hatten Menschen, die in der Nähe der Unterkunft wohnen, von der Polizei vor Ort gesagt bekommen, dass die Tat nach einer rechten Tat aussehe.
Es ist nicht eindeutig belegt, dass der Brand einen rassistisch motivierten Hintergrund hat, und wahrscheinlich wird es auch nicht belegt werden können. “War bestimmt nur ein Halloweenscherz”, ist an einigen Ecken wieder zu hören und zu lesen. Vielleicht war es das. Es wäre beruhigend, wenn es so war.
Bleibt der Verdacht, dass es eben nicht so war. Sondern dass der Brand ein Anschlag war und ein klares Ziel hatte, nämlich, den in der Turnhalle untergebrachten Geflüchteten Angst zu machen und ihnen die Botschaft zu senden: Ihr seid hier nicht erwünscht.
Die letzten Monate haben gezeigt, dass rassistische Attacken auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte zur Normalität zu werden drohen, vielleicht längst sind. Und dass Rassismus als Randphänomen von “Extremist*innen” betrachtet wird, das die meisten Menschen nicht betrifft. Doch, er betrifft “uns”, er ist tief verankerter Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Es sind bei weitem nicht immer organisierte Neonazis, die solche Brände legen. Es sind die Sachbearbeiter*innen, die Feuerwehrleute, die, die angeben, Angst zu haben vor “den Fremden”. Es ist die Mitte der Gesellschaft.
Es ist die gleiche Mitte der Gesellschaft, die Geflüchtete in “gute” und “schlechte” einteilt, die glaubt, bestimmen zu können, welche Fluchtgründe legitim sind und welche nicht. Die so große Angst davor hat, von dem eigenen Vielen ein bisschen was abgeben zu müssen, dass sie anderen das wenige, was sie haben, nicht gönnt. Ob man sie “Asylkritiker*innen” nennt, “besorgte Bürger*innen” oder “Flüchtlingsgegner*innen”, ist egal. Was sie tun, lässt sich klar benennen: rassistische Gewalt.
Gegen rechte Hetze! Gegen Rassist*innen und Nazis!
Refugees welcome!
Das Café Welcome im Oktober
Am Samstag laden wir wieder zum Café Welcome in den NORDPOL ein. Das Café Welcome soll ein Treffpunkt für Geflüchtete, Asylsuchende, Menschen ohne Papiere und Unterstützer*innen sein. Wir möchten uns gegenseitig kennenlernen, solidarisch miteinander sein, austauschen und vernetzen.
Wir sprechen Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch und Arabisch. In einer gemütlichen Runde gibt es Kaffee und Kuchen. Kommt vorbei und erzählt es euren Freund*innen.
Café Welcome – am 10. Oktober (2. Samstag im Monat), 17 Uhr
im Nordpol
Münsterstraße 99
44145 Dortmund-Nordstadt
Haltestelle Münsterstraße
francais, english, kurdî: Weiterlesen
Aujourd’hui: Manifestation au 28/09/2009: Massacre en Guinée-Conakry | Heute: Gedenken an Massaker in Conakry 2009
– deutsche Version weiter unten – english version below –
Lundi, le 28 Septembre nous voulons attirer l’attention sur le massacre du 28/09/2009 au stade de la Guinée-Conakry (Afrique de l’Ouest). Au cours d’une manifestation de protestation de plusieurs mouvements d’opposition contre le gouvernement militaire dans le stade de Conakry, la capitale, il y avait un massacre. Beaucoup de manifestants pacifiques ont été exécutés de manière extrajudiciaire par les forces de sécurité gravement blessés. Surtout à Dortmund et la région environnante de nombreuses personnes de la Guinée sont arrivés pendant des dernières années. Par conséquent ils veulent la publicité sur la situation politique en Guinée sur la base de leurs propres expériences de migrants réfugiés. La mannifestation aura lieu en français.
Événement en français avec une traduction en alleman.
Am Montag, 28. September, möchten wir an das das Massaker im Stadion von Guinea-Conakry (Westafrika) 2009 erinnern. Während einer Demonstration von Oppsotionellen gegen das Militärregime am 28. September 2009 im Stadion von Conakry gab es ein Massaker, bei dem viele Demonstrierende von Sicherheitskräften getötet und verletzt wurden. In Dortmund und der Region leben seit einigen Jahren Menschen, die bei diesem Massaker dabei waren oder davon betroffen sind. Sie wollen mehr Öffentlichkeit über die politische Situation in Guinea und ihre Situation als Geflüchtete schaffen. Die Veranstaltung findet auf Französisch statt und wird auf deutsch übersetzt.
Veranstaltung auf Französisch mit deutscher Übersetzung.
Mehr als 500 Menschen zeigen Solidarität mit allen Geflüchteten
Mehr als 500 Menschen haben gestern gemeinsam mit uns für die “Solidarität mit ALLEN Geflüchteten” demonstriert. Laut und mit vielen Transparenten, Fahnen und vielfältigen Redebeiträgen zogen wir vom Nordausgang des Hauptbahnhofes bis zum Hansaplatz in der Innenstadt.
Mit der Demonstration, zu der wir zusammen mit den Dortmunder Antifa-Gruppen, Abschiebestopp Ruhr, dem Forum gegen Rassismus, dem Nordpol, der Roten Hilfe sowie antirassistischen Initiativen und Bündnissen in Bochum, Bonn und Hamburg aufgerufen hatten, konnten wir einen Bogen schlagen zwischen den rassistischen Übergriffen der letzten Monate, die begleitet werden von diskriminierenden Gesetzen, bis hin zu einer massiven Hilfsbereitschaft der letzten Tage und Wochen. Aber vor allem zeigte sich auf der Demonstration, dass viele Menschen dies Zustände nicht hinnehmen und solidarisch an der Seite aller Geflüchter stehen wollen. “Say it loud, say it clear, refugees are welcome here”, war ein Slogan, der gestern viele Male in der Innenstadt zu hören war.