Mehr als 500 Menschen zeigen Solidarität mit allen Geflüchteten

Banner Refugees Welcome Schriftzug und stilisierter gefalteter KranichMehr als 500 Menschen haben gestern gemeinsam mit uns für die “Solidarität mit ALLEN Geflüchteten” demonstriert. Laut und mit vielen Transparenten, Fahnen und vielfältigen Redebeiträgen zogen wir vom Nordausgang des Hauptbahnhofes bis zum Hansaplatz in der Innenstadt.

Mit der Demonstration, zu der wir zusammen mit den Dortmunder Antifa-Gruppen, Abschiebestopp Ruhr, dem Forum gegen Rassismus, dem Nordpol, der Roten Hilfe sowie antirassistischen Initiativen und Bündnissen in Bochum, Bonn und Hamburg aufgerufen hatten, konnten wir einen Bogen schlagen zwischen den rassistischen Übergriffen der letzten Monate, die begleitet werden von diskriminierenden Gesetzen, bis hin zu einer massiven Hilfsbereitschaft der letzten Tage und Wochen. Aber vor allem zeigte sich auf der Demonstration, dass viele Menschen dies Zustände nicht hinnehmen und solidarisch an der Seite aller Geflüchter stehen wollen. “Say it loud, say it clear, refugees are welcome here”, war ein Slogan, der gestern viele Male in der Innenstadt zu hören war.

Wir wollten eine breite Plattform für Kritik und Stellungnahmen sein. Dies gelang gut. In den verschiedenen Redebeiträgen wurde ausgeführt, dass rassistische Ausschreitungen nur ein Ausbruch eines tief in der Gesellschaft verankerten Rassismus sind, dass die immer stärkere Verschärfung der Asylgesetze eine Einteilung vornimmt in “gute” legitime und “schlechte” Geflüchtete. Dass geflüchtete Menschen in Deutschland täglich struktureller Diskriminierung und immer wieder Anfeindungen ausgesetzt sind, wie ein Refugee in seinem Erfahrungsbericht aus zwei Jahren Leben in Deutschland verdeutlichte. Auch Menschen Protestcamp syrischer Geflüchteter, das 2 Monate an den Katharinentreppen installiert war, steuerten einen Redebeitrag bei.

Mehrere Redebeiträge machten auch klar, dass die massive Hilfsbereitschaft, die spätestens mit dem “trainofhope” breite Teile der Bevölkerung erfasst hat, sich nicht in Kleiderspenden erschöpfen darf, sondern weiter gehen muss: Sie muss aus der Rolle der ehrenamtlichen Erfüllung staatlicher Aufgaben heraustreten und politische Forderungen stellen. Und wir als Bewegung, die sich nicht staatlich vereinnahmen lässt, müssen und wir können auf einer breiten Basis der Selbstorganisation praktische Solidarität und politisches Handeln miteinander verknüpfen.

Gegen rassistische Hetze, gegen Grenzen, Frontex, Abschiebungen und Asylgesetze, für eine solidarische und selbstbestimmte antirassistische Bewegung.