Hamburg met Dortmund – und das nicht zum letzten Mal

Menschen halten Transparent, mit Bild: Dokumente zu Ausweisung und Arbeitsverbot werden zu Vögeln gefaltetEin tolles und bewegendes Wochenende liegt hinter uns. Wir hatten Besuch aus Hamburg: Mitglieder des Bündnisses „Never Mind the Papers“ waren zu Gast in Dortmund. „Never mind the papers“ ist ein Zusammenschluss aus Geflüchteten und Aktivist*innen, die gemeinsam für ein Bleiberecht, das Recht auf Arbeit, gute Wohnverhältnisse kämpfen und sich gegen die restriktive Asylpolitik und rassistischen Zustände in Deutschland engagieren. 

„Never mind the papers“ kämpft für ein solidarisches Hamburg und hat in den letzten Jahren einen großen Kreis an Unterstützer*innen gewonnen: „Wir werden stärker dadurch, dass wir uns zusammenschließen“, wissen die Aktiven. Und weil nur eine gemeinsame soziale Bewegung dem rassistischen Grenzregime etwas entgegensetzen kann, haben wir die Hamburger Aktivist*innen zu einem Vernetzungs- und Austauschwochenende eingeladen.

Wir schließen uns zusammen, über Städtegrenzen hinaus, um gemeinsam nachzudenken, gemeinsam Druck auf Behörden auszuüben und politische Entscheider*innen zu überzeugen, und uns gemeinsam für Bleiberecht, Gesundheitsversorgung, Sicherheit für die Geflüchteten und eine faire Chance auf Ausbildung und Beruf stark zu machen. Denn es braucht eine andere Perspektive für Geflüchtete als die Abschiebung.

Das war auch ein Kern unserer Kundgebung, die wir im Rahmen des Vernetzungswochenendes in der Münsterstraße durchgeführt haben. Etwa 200 Leute kamen zum Kirchplatz, zeigten sich solidarisch mit den Geflüchteten und klagten, unter dem Eindruck des Todes von mehr als 1000 Menschen im Mittelmeer in den letzten zwei Wochen, die tödliche Asylpolitik der Europäischen Union an. Es gab Reden von Menschen aus Hamburg und aus Dortmund, Livemusik, Videos und eine Fotoausstellung.

Was uns das Wochenende klar gemacht hat: Eine kraftvolle Selbstorganisation von Geflüchteten und das nachhaltige Arbeiten an den Missständen steht in Dortmund erst am Anfang. Die Hamburger*innen haben aber eine Menge Energie hiergelassen und uns gezeigt: Es gibt in Dortmund eine Menge Potenzial. Wir können gemeinsam viel erreichen. Never stop resisting!