Seit kurzem sind leider auch in Dortmund wieder Turnhallen als Notunterkünfte für Geflüchtete Menschen geöffnet worden (siehe unseren Beitrag Problematische Unterkunft in den Brügmannhallen wird wieder geöffnet). Wir möchten die Menschen nicht in der Isolation belassen, in der sie sich zwangsläufig durch das Leben in Lagern, in einem fremden, nicht selten rassistischen Umfeld und umgeben von einer – für die meisten – fremden Sprache befinden, sondern Solidarität auch in den meist engen Rahmen, die uns möglich sind, leben. Wir möchten mit Menschen in Kontakt kommen, Zugänge zu Räumen und Möglichkeiten zum Kennenlernen, Vernetzen und Austauschen außerhalb des Lagers bieten. Wir haben uns bemüht erneut Kontakte zu den Menschen, die z.Zt. im Lager in den Brügmanhallen leben müssen zu knüpfen, und viel positive Resonanz erhalten.
Am Mittwochen waren wir – mit Tee und Keksen gewappnet – zum ersten Mal vor Ort, um die Menschen zu unseren Sprachkursen und dem Cafe Welcome einzuladen. Es war tolles Wetter und wir konnten draußen mit Menschen ins Gespräch kommen und Flyer für Sprachkurse und Cafe verteilen. Viele haben das Sprachkursangebot sofort angenommen und sind mit uns in den Nordpol gekommen. Tee und Kekse durften zwar nicht in den Hallen angeboten werden, wurden aber erfreut auf öffentlichem Gelände (Straße um die Ecke) entgegengenommen. Die für die Brügmannhallen verantwortlichen Personen seitens der Betreiberfirma (European Homecare) hatten zwar zu dem Zeitpunkt keine Zeit für ein Gespräch, wirkten aber sehr freundlich und boten von selbst an, Flyer anzunehmen und diese dann für die Geflüchteten innerhalb der Hallen auszulegen.
Etwas merkwürdig war, dass uns samstags nicht mehr erlaubt war Flyer für die Sprachkurse zu verteilen. Wir waren vor Sprachkursbeginn noch einmal an den Hallen, um Flyer zu verteilen und um die Menschen, die das Angebot wahrnehmen wollen, zum Nordpol zu begleiten. Auf Nachfrage hieß es, dies müsse erst beim Sozialamt geprüft werden; genauere Infos könnten wir ab Montag telefonisch erhalten. Wir sind gespannt!
Das Sprachkursangebot und das anschließende Cafe Welcome wurde aber dennoch von zahlreichen Bewohner*innen wahrgenommen, und wir freuen uns, dass so viele positive Kontakte entstanden sind: mit den Menschen, die in den Hallen leben müssen, und vielleicht auch zu denen, die dort arbeiten.